Gebrauchsfilm statt Traumkino play Video play Video

 
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Gebrauchsfilm statt Traumkino
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1978
Gebrauchsfilm statt Traumkino
Videogruppe Publizistik
 
GEBRAUCHSFILM STATT TRAUMKINO hieß der Slogan, mit dem wir eine der Aufklärung und der Gesellschaftskritik verpflichtete Medienarbeit propagierten. Einer Kinowüste von bizarrer Monotonie setzten wir neue Formen des Abspiels entgegen, und den vielhundertfach sprießenden Basisgruppen lieferten wir die Inhalte, die sie brauchten: Anti-Akw-Filme, Filme zur Drittwelt-Problematik, Frauen-Filme, Filme zur Friedensbewegung. In vielerlei Hinsicht bewegte Jahre, die unser Bewusstsein in dem Ausmaß prägten, in dem wir (nicht ganz erfolglos) das Bewusst-Sein der Zuschauer zu verändern versuchten.
 
Michael Stejskal, Geschäftsführer des Filmladens
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Phorushalle
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1979
Phorushalle
Medienwerkstatt Wien
 
PHORUSHALLE Samstag, 20.10.1979. Der "Ideenmarkt" der ÖVP in Wien-Margareten ist fast zu Ende, als Jugendliche die alte Markthalle stürmen. Sie wollen die Schleifung der Halle verhindern und ein autonomes Kulturzentrum errichten. 20 Stunden später und nachdem ihnen die Zigaretten ausgehen, ziehen die Besetzer frei ab. Die Polizei übt nun mit dem Gummiknüppel Rache an den umstehenden Sympathisanten. Eine Ranküne der regierenden SPÖ, so die ÖVP, wer Hunde anzieht kriegt Flöhe, sagt SP-Stadtrat Mayer. Die Stadt aber erprügelt sich mit "Phorushalle" und Ähnlichem eine "Szene", die sie später ihrem neuen jungen "branding" einpasst.
 
Siegfried Mattl, LBI für Geschichte und Gesellschaft
Qualtinger liest Texte zur Slowenenfrage play Video play Video

 
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Qualtinger liest Texte zur Slowenenfrage
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1980
Qualtinger liest Texte zur Slowenenfrage
Medienwerkstatt Wien
 
"MIA BRAUCHMA A RUAH!" Dort, wo der heimische Volksmund trotzdem nicht schweigen kann, hat Helmut Qualtinger seine besten Texte angesiedelt: Stellvertretermonologe für das, was täglich gesagt, aber vom heimischen Staatsfunk nicht adäquat aufgezeichnet wurde. Das vorliegende Video liefert immer noch Parameter für ORF-Beiträge zur allgemeinen Lage, die an mangelnden Budgets nicht scheitern müssten: Der Meister auf einer Wohnzimmercouch, das Blatt "Ruf der Heimat" studierend, wuchtelfrei sich in die südösterreichische Seele versetzend - das Dokument auch eines Künstlers, der sich von heimischen (Markt-)Wertvorstellungen nicht vereinnahmen ließ.
 
Claus Philipp, Der Standard
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Weinlandpotpourri
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1981
Weinlandpotpourri
Gustav Deutsch, Ernst M. Kopper
 
WEINLANDPOTPOURRI Herbst 1980. Der junge Landesrat Erwin Pröll richtet im Namen des Landeshauptmanns eine Grußbotschaft an die Besucher des Retzer Weinlesefests:"Ich glaube, dass dieses Weinlesefest ein sehr deutliches Zeichen dafür ist, dass dieses Grenzland hier gegen die Tschechoslowakei sehr wohl den Mut hat und den Willen hat, fest zu arbeiten, fleißig zu arbeiten …" Wir stehen in der Menge und mischen live die Aufnahmen unserer schwarz/weiß Videokameras. Wir sind vom Fernsehen. Da besteht kein Zweifel. Weinlandpotpourri - ein Dokument der Medien-/Zeitgeschichte.
 
Gustav Deutsch, Filmemacher
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Asuma
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1982
Asuma
Gustav Deutsch, Gerda Lampalzer, Manfred Neuwirth
 
ASUMA Ein halbstündiges Videoprojekt, realisiert in Capellen, Luxemburg. In einer Werkstatt arbeiten Künstlerinnen und Künstler mit Behinderten. Anstelle klammer Betroffenheit herrscht das Chaos fröhlicher Kreativität. Bilder, Skulpturen, Lautgedichte entstehen und der rote Kompressor macht: "l l l l-l-l-l lllll-hssccchhhh" (Ernst Jandl hätt's nicht besser gekonnt). Verstehen ist nicht alles, Missverständnisse gibt’s auch. "Wollt's uns net irgendwelche Fragen stellen?", fragt einer der Künstler, aber so ein Film ist das nicht. Aufnahme und Montage, heißt es im Abspann, Gustav, Gerda, Manfred.
 
Michael Omasta, Filmchef des "Falter"
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Unbeschreiblich weiblich
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1983
Unbeschreiblich weiblich
Ilse Gassinger, Gerda Lampalzer, Karin Schmid
 
UNBESCHREIBLICH WEIBLICH Etwas ist in Bewegung: Mann und Frauhaben auf zwei Stühlen im Freien Platz genommen. Aber die Inszenierung ihres Verhältnisses vor der Kamera ist nicht konform mit der traditionellen Repräsentation der Geschlechter. Die Filmarbeit mit gesellschaftspolitischem – und das heißt hier: mit feministischem – Anspruch verläuft entlang der Bruchlinie zwischen den alten Bildern und Zuschreibungen, die viele noch beschwören, und etwas Neuem, zwischen dokumentarischer Bestandsaufnahme und wendigen Selbstinszenierungen.
 
Isabella Reicher, Der Standard
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Küchengespräche mit Rebellinnen
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1984
Küchengespräche mit Rebellinnen
Karin Berger, Elisabeth Holzinger, Lotte Podgornik, Nadja Trallori
 
KÜCHENGESPRÄCHE MIT REBELLINNEN Da steht sie am Herd, macht Tee für und eine erklärende Geste hin zum Team von Frauen, die das Gespräch mit ihr filmen. Die Videomacherinnen vertrauen auf das am besten geeignete audiovisuelle Medium zur Dokumentation erlebter Geschichte, auf die Gesichter und das poetische Element der Erzählungen dieser und drei anderer Rebellinnen des Alltags, die mit großem Mut dem faschistischen Regime Widerstand geboten haben. Und die Geschichte der älteren Frauen lebt weiter, indem sie den jüngeren ihre Geschichten erzählen.
 
Brigitte Mayr, Filmwissenschaftlerin SYNEMA
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Stauraum Hainburg
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1985
Stauraum Hainburg
Eva Flicker, Renate Holubek, Hermann Peseckas
 
STAURAUM HAINBURG Es wird sie immer geben. Die Wichtigtuer im Namen der Macht. Lieber als sich selbst nehmen sie andere bei der Nase. Und es wird ihn immer geben. Den zivilen Ungehorsam selbstbewusster BürgerInnen: gegen fragwürdige Polizeimethoden, obrigkeitsstaatliches Denken und Demokratiedefizite. Hainburg bleibt das beste Beispiel dafür, dass selbst gegen die gemeinsame Macht von Sozialpartnern und Regierung ein Gras gewachsen ist. Engagement zahlt sich aus. Deswegen freilich zu glauben, soziale Verhältnisse ließen sich nach Belieben verändern, wäre naiv.
 
Wolfgang Zinggl, Bundeskultursprecher der Grünen
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Experten
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1986
Experten
Manfred Neuwirth
 
EXPERTEN Nach dem Unglücksfall von Tschernobyl überkam mich so etwas wie ein "heiliger" Zorn. Zum Glück fanden sich in meinem Videoarchiv Aussagen von Pro-AKW-Experten, die ich nun mit großer Lust filmisch verarbeiten konnte. Von quer aufplatzenden Würsteln, von Gefahren, die physikalisch gar nicht möglich sind, von 5-fach "draufgehauter" Dosis und den dadurch eventuell zwei zusätzlichen Krebstoten war die Rede. Das fertige Video: die Rache aus dem Archiv, die Lächerlichkeit von Experten und ein befreiender Akt für mich.
 
Manfred Neuwirth, Regisseur
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Experten
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1987
Points and Lines
Konrad Hofer, Dietmar Schipek
 
POINTS AND LINES Der Junge, der ich einmal war, hieß Angelo Amalgam und hatte eine Kappe auf, die einmal mir gehörte. Und der Junge, der ich einmal war, spielte viel im Erdgeschoß, von dem er vermutete, es müsse das Objekt einer ballistischen Untersuchung sein. Er experimentierte mit Cola und Mintzuckerln ebenso wie mit Sätzen wie „Das Glück ist eine Nymphomanin“ oder „Germknödl san gern Knödl“. Und der Junge, der ich einmal war, hatte Angst, diese Sätze würden wie Ohrenschlierfer in seinen Kopf kriechen und ihm das Gehirn aufessen. So blieb von dem Jungen, der ich einmal war, nur die Angst vor dem Satz, der Junge, der ich einmal war, hieß Angelo Amalgam …
 
Franzobel
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Erinnerungen an ein verlorenes Land
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1988
Erinnerungen an ein verlorenes Land
Manfred Neuwirth
 
ERINNERUNGEN AN EIN VERLORENES LAND Wie "Geschichte" spricht. Seinerzeit, in den Waldheim-Jahren, als Manfred Neuwirths Film im Kino zu sehen war, wurden die Erzählungen niederösterreichischer Bauern und Bäuerinnen (im Bild: Anna Gruber) als aktueller Kommentar "gelesen": Das unaufgeregte Oral-History-Projekt Erinnerungen an ein verlorenes Land versammelte Betroffene erstmals vor der Kamera, ließ die "vergessene" Geschichte (des Truppenübungsplatzes Allensteig) erinnern. Nicht als Heldenerzählung, sondern als beredtes Zeugnis, in progress, als Studie über die Hierarchien des Gedächtnisses.
 
Constantin Wulff, Filmschaffender und Lehrbeauftragter für Dokumentarfilm
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Ö-NORM-AL
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1989
Ö-NORM-AL
Ilse Gassinger, Anna Steininger
 
IRGENDWANN FRAGST DU DICH – WAS BIST DU WERT? liebe anna, liebe ilse, ich habe eben euren film wieder gesehen. die erfahrungen der frauen sind noch wahr. das ist kein bild/ton essay aus den fernen zeiten vor dem erreichen des selbstverständlichen (gleicher lohn für gleiche arbeit), sondern das ist die krasse aktualität – gedächtnis und gegen wart gelebten lebens, in kopf und herz die utopie (fiktion) der dokumentarischen filmarbeit und das versprechen künstlerischen arbeitens: wir haben es gesehen. wir zeigen es. sehen und hören, bilder und töne: leben. film
 
Birgit Flos
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ZEITZEUGEN: Fritz Kleinmann - Rückkehr unerwünscht
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1990
ZEITZEUGEN: Fritz Kleinmann - Rückkehr unerwünscht
Karin Berger, Lotte Podgornik
 
ZEITZEUGEN: FRITZ KLEINMANN – RÜCKKEHR UNERWÜNSCHT "Über Nacht, im 38er Jahr, war unsere Kindheit beendet", für Fritz Kleinmann und seine Spielkameraden vom Karmeliterplatz: Stigmatisierung, Diskriminierung, Verfolgung, Deportation nach Buchenwald, dann Auschwitz, Befreiung 1945 im KZ Gusen. Überleben, obwohl "als Jude dem Tod geweiht", nicht zuletzt mit Hilfe der kommunistischen Häftlingsorganisation. Rückkehr nach Wien, in die Stadt der Verfolger. – Albträume, aber: "Das Leben kannst nicht ausgrenzen!" Erst spät können Überlebende beginnen, von ihren Schicksalen zu erzählen, als kulturelles Erbe für künftige Gegenwarten.
 
Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz
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Wienminuten, 37 Videobeiträge
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1991
Wienminuten, 37 Videobeiträge
kuratiert von Manfred Neuwirth
 
WIEN, 15. OKTOBER 1991 "Unser Mann im All" lächelt, das Schnitzerl lockt goldgelb, das Palmers-Bein bunt, Jörg Haider trägt Schnauzbart und Helmut Zilk ist "unser Bürgermeister". Der Blasebalg faltet sich wie die Plakatwand dahinter. Jeder Ton ein Bild, jedes Bild ein Versprechen. Der Donauwalzer, ein Wien-Stakkato für Akkordeon von Michael Langoth. Ein Ort, ein Datum - verdichtet in je einer Filmminute von 37 KünstlerInnen, montiert zu etwa 45 "Wienminuten", einem heterogenen Wienfilm, in dem freie Assoziation neben strenger Struktur und dramatische Essays neben kühler Abstraktion stehen.
 
Lisa Wögenstein, Kuratorin Wien Museum
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Werkstattgespräche
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1992
Werkstattgespräche
Walter Hiller, Manfred Neuwirth
 
WERKSTATTGESPRÄCHE Zwei Personen. Ein Paar? Im Gespräch vertieft. Ursula Pürrer und (Angela) Hans Scheirl inszenieren einen Klassiker der Geschlechterdifferenz: die Mise-en-Scene steht im Dienst einer Pose, die - hinreichend bekannt - an Eindringlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt: sprechen und zuhören; erhobene Hand und zugewandter Oberkörper; herausfordernde Frontalität und geneigte Bescheidenheit. Der Clou, selbstverständlich, liegt im Bruch der natürlichen Ordnung der Dinge und der Hinweis auf die Konstruiertheit der andernorts so selbstverständlich zugestandenen Posse des Mann-Frau-Spiels.
 
Andrea B. Braidt, Filmwissenschafterin Wien
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Going nowhere fast
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1993
Going nowhere fast
Anna Steininger
 
GOING NOWHERE FAST Als Anna Steininger 1993 "Going nowhere fast" produzierte, beschäftigten uns noch die Nachbilder opulenter Video-Opern und globaler Fernsehprojekte. Im Gegensatz zu deren oftmals elegisch romantischen Ästhetiken bringt Steininger allerdings die radikale Künstlichkeit des Zeit-Mediums Video auf den Punkt: ein alles verschlingender, atemberaubender Streifzug, der sich das gesamte Sichtbare einzuverleiben und seiner Logik zu unterwerfen scheint. Ein wahrliches elektronisches Pandämonium, ein Video als Ratsaal medialer Dämonen, deren Urteil lange in den digitalen visuellen Gefilden nachhallte.
 
Reinhard Braun, steirischer herbst
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War Requiem. Liebe & Anarchie III
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1994
War Requiem. Liebe & Anarchie III
Eva Brunner-Szabo
 
WAR REQUIEM Ein Bild, das eine Leerstelle aufweist. Nicht im Hinblick auf seine Eindringlichkeit. Denn das Zermalmende des Krieges ist in ihm eingefangen. Der Militärstiefel beherrscht den Raum, abstrakt in seiner Größendimension, plastisch in seiner Farbigkeit. Das zivile Leben wird an den Horizont gedrängt, entstammt einer anderen Zeit und Wirklichkeit. Die Leerstelle ist nicht inhaltlicher Natur. Sie ist dem Medienwechsel geschuldet: vom bewegten Bild, den ein akustischer Furor begleitet, zum stillgestellten Bild, das schweigen muss. Aus der Totenmesse für den Krieg wird ein stummer Appell.
 
Elisabeth Büttner, Filmwissenschaftlerin
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Japanische Briefe
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1995
Japanische Briefe
Eva Brunner-Szabo
 
JAPANISCHE BRIEFE Fremde Blicke und gewaltsame Begegnungen. Der Oberwarter Maler Geza Brunner-Szabo präsentiert sein privates Raritätenkabinett, entstanden aus Begeisterung für die "wunderschöne Sache Kunst". Der japanische Dichter und Arzt Saito Mokichi schreibt über das Wien der 1920er und über die unerträgliche europäische Angewohnheit, an Blumen zu riechen. Mokichis Beschreibung eines Brueghel-Gemäldes kommentiert Kriegsszenen und das Bekennerschreiben zu den Briefbomben von Oberwart. Das Fremde wird durch Exotisierung zum Eigenen, das Unerträgliche zum Wunderschönen der Kunst.
 
Monika Mokre, Politikwissenschaftlerin in Wien
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Meine Liebe Mein Leben
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1996
Meine Liebe Mein Leben
Walter Hiller
 
MEINE LIEBE MEIN LEBEN Leben am Land: Vier Menschen erzählen mit größter Konzentration und großer Gelassenheit über ihr Leben, die Entdeckung ihrer Homosexualität und den damit verbundenen Emotionen, Erfahrungen und Problemen. Sie schildern die Reaktionen ihrer Familien, das (Un-)Verständnis im Freundeskreis, sie erzählen über ihre Gefühle und ihr Selbstverständnis. Stellt sich heute die Frage, ob sich nach zwölf Jahren etwas geändert hat an der Einstellung zum Thema!?
 
Walter Hiller, Regisseur
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Paranormal
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1997
Paranormal
Gerda Lampalzer, Manfred Oppermann
 
PARANORMAL Die Vermessung der Welt, vom Sitzmöbel aus: Zwischen Hand und Hand liegt das Unsichtbare. Es wird vektoriert durch ein seltsames Gerät. Eine Black Box? Ein Kamera-Auge? Klarer scheint da schon, dass die Lederhose das Reflexionsorgan des Weltvermessers ist. Eingespannt zwischen Kaffee- und Brotschneidemaschine, den Wasserboiler im Nacken, überführt er Erkenntnistheorie in Martial Arts: Schlägt die leere Hand zuerst zu? Oder kommt ihm zuerst das Ding aus? Selbst der Schatten wirkt aggressiv. Jalousien schließen diese obskure Kammer für die Ewigkeit. EinHöhlengleichnis?
 
Bert Rebhandl, Journalist
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Bridge to Monticello
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1998
Bridge to Monticello
Michael Pilz
 
BRIDGE TO MONTICELLO Josef lernte ich im Sommer 95 bei Freunden im Waldviertel kennen. Er malte einen uralten Steyr-Traktor, auf Luises Hof noch immer in Gebrauch. Seine Maltechnik war perfekt. Etwa 25 Jahre zuvor war er in die USA ausgewandert. Er hatte genug von sozialer Kälte in Österreich. Bei Grace Hartigan in Baltimore studierte er Malerei und wurde bekannt. Im März 96 besuche ich ihn in Dallastown, von Washington D.C. 2 Stunden mit dem Auto. Ich bleibe drei Tage und filme mein Tagebuch. Er plant die Rückkehr nach Österreich, da er die reaktionären Kräfte in den USA nicht länger erträgt.
 
Michael Pilz
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Smoov's Planet
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1999
Smoov's Planet
Dietmar Schipek
 
SMOOV'S PLANET Da sitzen drei Wesen. Sie sind kopflos. Oder sie haben viel am und im Kopf: Maske, Vase, Papiersack, wirre Ideen und Reden in Nachvertonung. Wie ist das Still zu lesen? Heutzutage kaum anders denn als Variation von Medienikonen des War on Terror: Maskierte Fremde beargwöhnen ein Zeichen westlicher Macht. Im Fluss des Trick&Trip-Hop von Dietmar Schipeks SciFilmNoir war das Still nicht Drohung, sondern Stil als Utopie: Die Echtheit des Dollar im Test durch Aliens; selbst der Himmel ist Fake. War es anno 99 leichter, unecht, unwesentlich, zu sein?
 
Drehli Robnik, Filmwissenschaftler, Historiker
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Die Kunst der Stunde ist Widerstand
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2000
Die Kunst der Stunde ist Widerstand
Kollektiv "Die Kunst der Stunde ist Widerstand"
 
DIE KUNST DER STUNDE IST WIDERSTAND Großartig, was möglich war: Unmittelbar nach der Bildung der Regierungskoalition aus ÖVP und FPÖ griffen KünstlerInnen und AktivistInnen zur Kamera und formulierten im Medium Film/Video Widerspruch gegen rechtsextreme und rechtspopulistische Ideologie und Praxis. Kamera und Mikrofon als leicht verfügbare Produktionsmittel, mit denen rasch und eindringlich politische Statements formuliert und veröffentlicht werden konnten – eindrucksvolle acht Stunden Material sind dann schon bei der Diagonale desselben Jahres gezeigt worden.
 
Stella Rollig, Direktorin Lentos Kunstmuseum Linz
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Hommage to Kurt Kren
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2001
Hommage to Kurt Kren
Eva Brunner-Szabo
 
HOMMAGE TO KURT KREN Musik ist die Mutter aller zeitbasierten Künste. Die Tonreihen reihen sich in der Zeit, sie sind also Zeitreihen. Der Film ist die Kunst der Illusion der Bewegung. Kader sind so aufgereiht, dass sie bei einer bestimmten Abspielgeschwindigkeit das Auge täuschen. Filmstreifen aus Einzelkadern sind also Zeitreihen und als solche Tonreihen der Musik vergleichbar. Kurt hat da her auf Millimeterpapier Partituren gemacht wie ein Musiker und statt Noten Kader verzeichnet. Die Anzahl der Kader hat er visualisiert und damit eine Partitur für den Filmschnitt geschaffen. Bei ihm war Film mehr als Illusion der Bewegung, er war ein eigenständiges Medium des Rhythmus. Seine Kaderreihen waren Musik für das Auge.
 
Peter Weibel
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Film ist. (7-12)
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2002
Film ist. (7-12)
Gustav Deutsch
 
FILM IST. (7-12) Eine junge asiatische Frau blickt in die Kamera. Ihr linker Arm ist in die Höhe gezogen, sie wurde bei einer Tätigkeit, bei ihrer Arbeit, abgelichtet. Auf ihrem Gesicht steht der Ausdruck einer milden Irritation. Sie könnte darüber verärgert sein, dass man sie filmte, während sie sich in einer ganz anderen Bewegung befand. Das Bild ist eingerahmt durch eine Kreisblende. Das macht es zum Porträt, zur Trophäe der Neugierde auf Fremdes. Es ist ein Kader aus Gustav Deutschs "Film ist. (7-12)", in dem der Blick auf den Fundus der Bilder des Kinos auf vielfache Weise erwidert wird.
 
Dominik Kamalzadeh, Kulturjournalist
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Bilder, die das Herz schneller schlagen lassen
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2003
Bilder, die das Herz schneller schlagen lassen
25 KünstlerInnen
 
ALLEGRO MODERATO. Warum soll ein Kater Klavier spielen? Ich weiß es auch nicht. Jedenfalls macht er es hervorragend. Er sieht elegant dabei aus, ist sehr konzentriert, hält sich an dramaturgische Regeln und weiß, wann es genug ist. Im Herbst 2003 folgte ich Manfred Neuwirths Einladung, eine Minute für ein filmisches Gemeinschaftsprojekt zu gestalten. Thema: "Bilder, die das Herz schneller schlagen lassen." Etwa eine Woche nahmen die Dreharbeiten in Anspruch, fallweise wurden sie von meiner Tochter Mara mit offenen Whiskas-Dosen unterstützt. In so einer Situation gelang es dann auch, dass der Kater ein Stück mit Anfang und Ende spielte.
 
Karin Berger
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How do you like the Philippines?
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2004
How do you like the Philippines?
Gerda Lampalzer
 
ES WAR DAS GESICHT philippinischer Krankenschwestern, das für viele hierzulande den Abschied von den Operetten-Asien-Klischees markierte. Mehr als Vietnam. Die Realität der Arbeitsmigration war mit ihm hier angekommen. Weiblich. Der Massentourismus und die Bildmaschinen der Globalisierung haben das kurze Erstaunen längst durch die neuen Klischeebilder vom Tauch-, Heirats- und Transvestitenparadies der "immerhin katholischen" Philippinen übermalt. Mit ihrem nüchternen Blick auf Straßen in Cebu sowie in Wien gekaufter philippinischer Ware und der doppelten Antwort auf die Titelfrage: They serve you well! They surf you well! warf Gerda Lampalzer hier eine neue auf: Was ist hier eigentlich angekommen?
 
Georg Schöllhammer
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Tibet Revisited
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2005
Tibet Revisited
Manfred Neuwirth
 
TIBET REVISITED Worauf schaut man, was ist wichtiger: Das Lächeln des Steppkes links oder das Gitternetz davor, das doch eigentlich bloß dazu da ist, die Kinder vor Fehlsprung-Verletzungen zu bewahren, und das dabei so ungleich viel mehr zu insinuieren weiß über das Leben der VRC-beherrschten Tibeter, die für so viele in der VRC-Nomenklatura allein Unmündige sind? Und wovor fürchtet sich der Bub rechts? Vielleicht sollte man in der fröhlichen Neugierde aufgehen, mit der der Kleine links in die Kamera schaut, ihren Blick hält. Ihm und seinem Freund gehört dieser Augenblick, und damit die Welt, denn so wie es kein fremdes Leid gibt, gibt es auch keine fremde Freude.
 
Olaf Möller, Filmkritiker
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Interstate
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2006
Interstate
Dariusz Kowalski
 
INTERSTATE Das Video zeigt ein stetes Erscheinen und Verschwinden von Fahrzeugen auf Interstate-Highways in einer Wüstenlandschaft. Eine jede als Kontinuum wahrgenommene Bewegung eines Objekts ist zum eigentlichen ein Diskontinuum aus Momentaufnahmen, die erst in ihrer synthetischen Bearbeitung als Fluss erscheinen, ob als Ergebnis unseres „inneren Kinematographen“ (Bergson), oder als Resultat all jener Apparate - Motoren wie Kinematographen und Prozessoren -, mit denen wir Bewegung herstellen. Wir leben stets im Takt von zwei Zuständen zugleich, von Schlag/Nichtschlag, Ein/Aus, Eins oder Null.
 
Marc Ries
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Bluthochdruckerei
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2007
Bluthochdruckerei
Gerda Lampalzer
 
BLUTHOCHDRUCKEREI album. du, ich, fliegenden schwalben gleich, ruhen im flug. uns überflügelnd, unter glas, im spiegel aus fluss, arm und see. neu, reich, schauen wir, kreis laufende, trunken, bar allen drucks -
 
SO WEIT SO GUT HOFFENTLICH NICHT ZU HOCH
 
freigehalten 4.11.2008, ferdinand schmatz: