ANNA BERNDL (1901-1996) ERZÄHLT
WERKSTATTGESPRÄCH | FILM UND DISKUSSION

Freitag 23. September 2011, 19:00 Uhr
Erstes österreichisches Museum für Alltagsgeschichte
3593 Neupölla 10


Gesprächsteilnehmer:innen
Friedrich Polleroß - Museumsleiter
Manfred Neuwirth - Regisseur
Christa Hämmerle - Leiterin der „Sammlung Frauennachlässe“ der Universität Wien
Christian Jilka - Filmemacher Krems/München

Eine Veranstaltung der Medienwerkstatt Wien
in Kooperation mit dem
Ersten österreichischen Museum für Alltagsgeschichte


In der Medienwerkstatt Wien werden seit über vierzig Jahren Filme und Videos produziert. Beim Blick ins Archiv findet sich immer wieder Originalmaterial, das zwar gedreht aber nicht in die fertigen Produktionen aufgenommen wurde. In der Veranstaltungsreihe „Werkstattgespräch“ möchten wir ausgewählte Originalaufnahmen zeigen und dazu Filmemacher:innen und Expert:innen zu Wort kommen lassen. Ausgangspunkt ist der 1988 fertiggestellte Film „Erinnerungen an ein verlorenes Land“, der die Geschichte des Truppenübungsplatzes Allentsteig behandelt. Im Rahmen dieses Projektes wurden über zwanzig Gespräche mit Zeitzeug:innen aufgenommen. In den Erzählungen verweben sich die persönlichen Lebenserinnerungen der Protagonist:innen mit den Ereignissen der allgemeinen Geschichte und eröffnen so interessante Einblicke.

Die in Klein Motten bei Döllersheim geborene Anna Holzmann musste bereits als Kind in der Landwirtschaft mitarbeiten. Mit 17 kam sie als Dienstmädchen in die Steinmühle bei Flachau und war dann in Wien tätig. 1924 heiratete sie den Schuhmachermeister Franz Hasenberger aus Brugg bei Döllersheim. Das Ehepaar übersiedelte nach Franzen, wo 1927 der Sohn Franz geboren wurde. Nachdem das erste Haus durch den Ehemann verspielt worden war, erbaute man in den 1930er Jahren ein zweites Haus. Dieses musste nach der Eingliederung des Ortes 1939 in den Truppenübungsplatz Döllersheim aufgegeben werden. Die Familie errichtete daher ein Haus in Altpölla, doch schon 1942 verstarb der Ehemann an einer Infektion. Der Sohn, der seit 1940 das Gymnasium in Krems besuchte, wurde 1943 zum Wehrdienst eingezogen und 1945 verletzt und 1945 plünderten sowjetische Soldaten das Haus. Die Witwe heiratete 1947 den Landwirt Lambert Berndl aus Wegscheid. Anna Berndl liebte ihre Arbeit und behielt trotz aller Schicksalsschläge Selbstbewusstsein und Humor.

Werkstattgespräch | Diskussionen und Filme
Eine Veranstaltungsreihe der Medienwerkstatt Wien
Kurator Manfred Neuwirth