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Foto © Tamara Wilhelm
 

Visionen der Medienkunst 6

"PERFECT IMPEDANCES" (Daphne Oram)
Liesl Ujvary / Tamara Wilhelm / Stefanie Wuschitz


Fr 24.März 2017, 19:00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung
mit Performances von Liesl Ujvary und Tamara Wilhelm

Medienwerkstatt Wien, Neubaugasse 40a, 1070 Wien

Ausstellungsdauer 25. März – 7. April 2017
Öffnungszeiten FR/SA/MO 14:00-18:00 Uhr

Medienwerkstatt Wien, Neubaugasse 40a, 1070 Wien

Di 4.April – Do 6. April 2017
Workshop mit dem Mz* Baltazar’s Labaratory


Fr 07. April 2017, 19:00 Uhr
Finissage mit einem Vortrag von Anna Steiden über Daphne Oram
Anschließend DJ-Set von Laminadyz

Die Leitfigur für die sechste Ausgabe der Ausstellungsreihe Visionen der Medienkunst, in der historische programmatische Ideen aktuellen künstlerischen Haltungen zur Seite gestellt werden, ist die britische Komponistin und Pionierin der elektronischen Musik DAPHNE ORAM. Oram ist Mitbegründerin des BBC Radiophonic Workshop und Erfinderin des ORAMICS Synthesizers. Liesl Ujvary, Tamara Wilhelm und Stefanie Wuschitz präsentieren dazu unterschiedliche Formate: Performance, Installation und Workshop. Zusätzlich zur Ausstellung findet vom 4.-6. April 2017 ein workshop mit dem Mz* Baltazar’s Labaratory statt.

Kuratoren: alien productions / Gerda Lampalzer
Medienwerkstatt Wien in Kooperation mit FLUSS - NÖ Initiative für Foto- und Medienkunst


 


Foto © Liesl Ujvary
 

Liesl Ujvary

geboren in Pressburg/Slowakei. 1945 nach Österreich, Kindheit in Niederösterreich und Tirol. Studium in Wien und Zürich (Slavistik, althebräische Literatur, Kunstgeschichte). Mehrere Moskauaufenthalte. Dissertation über Ilja Ehrenburgs "Julio Jurenito". 1968 Dr.phil. der Universität Zürich. 1969/70 Lehrauftrag für russische Sprache und Literatur an der Sophia University (Jesuitenuniversität) in Tokio. 1970/71 einjähriger Fortbildungskurs für Russischlehrer an der Patrice Lumumba Universität in Moskau. Seit 1971 als Schriftstellerin in Wien. Poesie, Prosa, Hörspiele, Fotos, Musik. Künstliche Intelligenz, Computerkunst. Arbeiten fürs Kunstradio / ORF. Übersetzungen Russisch-Deutsch. Diverse Preise und Stipendien.
 
mein elektromagnetischer wohnraum als akustische plastik
 
Liesl Ujvary durchmisst ihren "elektromagnetischen wohnraum" mithilfe eines Geräts, das elektromagnetische Wellen hörbar macht. Der Elektrosluch, so heisst dieses Gerät, zeichnet elektrische Wellen auf, die von allen Geräten ausgesandt werden, die in irgendeiner Weise mit Strom betrieben werden. In meiner Wohnung sind das etwa Fernseher, CD-Player, Verstärker, Plattenspieler, Lautsprecherboxen, Klimaanlage, 2 Notebooks, Mischpult, Tablet, Keyboard, Drucker & Scanner, Festnetztelephon, Modem, Therme, Wasserkocher, Waschmaschine, Kühlschrank, Toaster, Mikrowelle, Tonanlage mit CD-Player, Radio & Kassettendeck, Boxen, Bluetooth-Stereo-Lautsprecher, Staubsauger. Natürlich sind nicht alle dieser Geräte immer gleichzeitig in Betrieb, doch ist der Wohnraum auch so von einem sehr dichten, sehr lebendigen Gefüge aus Überlagerungen elektromagnetischer Wellen erffüllt, die der Elektrosluch auf höchst unterschiedliche und sehr fremdartige Weise höbar macht. Die Aufzeichnungen vermitteln einen Aspekt dieser Welt, der uns ohne Elektrosluch fremd und unbekannt bliebe".

23 SINUSWELTEN

23 SINUSWELTEN stellt einen Satz musikalischer Topoi vor, bestehend aus puristischen Sinustönen und Kombinationen von Sinustönen, in denen Schicht um Schicht eine mögliche akustische Parallelwelt zur Entfaltung kommt. SINUSWELTEN ist ein work in progress.




Piezospeaker © Tamara Wilhelm

Tamara Wilhelm

Tamara Wilhelm ist Musikerin, Technikerin und Organisatorin mit Fokus auf Do-It-Yourself Strategien in Instrumentenbau, Kunstinitiativen und Organisationsstrukturen. Sie studierte Computermusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und ist Mitglied in mehreren Ensembles und Bands. Seit 2001 beschäftigt sie sich mit den Möglichkeiten vegetabiler Klangerzeugung beim Vegetable Orchestra, mit der Formation möström (mit Susanna Gartmayer und Elise Mory) veröffentlichte sie 2015 das Album "we speak whale", das Ensemble subshrubs (mit Katharina Klement, Maja Osojnik und Angelica Castello) war bei Wien Modern 2015 zu Gast. Das Mixed-Media-Performance Duo
 
z.b. ...
 
(mit Barbara Kaiser) spannt thematische Bögen mittels Video, Hörspiel, Fotografie, Performance, Installation, populärer und improvisierter Musik. Organisatorisch und kuratorisch Tätigkeit für die Konzertserien velak gala und velak export, die sich elektroakustischer und experimenteller elektronischer Musik widmet, und beim Institut für Medienarchäologie.
 
kleine motoren
 
Die Klanginstallation verlegt den Klang fast zur Gänze in die Phantasie der BetrachterInnen. Die Phantasie, der Bereich ultimativer Intimität, unbeobachtbar, unmittelbar und unmitteilbar, unsteuerbar und höchst privat. Erinnerungen an den Klang raschelnder Blätter und Zweige werden ausgelöst. Verschiedene Teile einer Zimmerpflanze bewegen sich durch die aus Solarzellen und Vibrationsmotoren bestehenden Apparaturen in zeitlich unvorhersehbarer Abfolge. Es ist als ob wir vorbeiziehende Wolken, Feuer und Glut oder fließendes Wasser anschauen. Gelöst vom überlebenswichtigen Dekodieren von Bedeutungszusammenhängen versetzt uns dieses Betrachten in selbstvergessene Zustände, verursacht Assoziationsketten, Einbildungen und Vorstellungen. Das rhythmische Klangmuster aus den Geräuschen der raschelnden Blätter ist real minimal, der Rest entsteht im Intimraum des Gehirns der Betrachterin.
 



the citizen science game © Stefanie Wuschitz

Stefanie Wuschitz

Stefanie Wuschitz ist Künstlerin im Bereich ‚Art-Based Research‘ / 2006 Abschluss mit Auszeichnung an der Klasse Transdisziplinäre Kunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien / 2008 Masterstudium New York University ITP / 2009 Digital Art Fellow in Schweden / gründet feministisches Hackerinnen Kollektiv ‚Mz Baltazar‘s Laboratory‘ / 2014 Doktoratsabschluss an der Technischen Universität Wien am Modul für Visuelle Kultur / im Zuge eines Post-Docs ‚Art-Based Research‘ an der Universität für Angewandte Kunst und der Technischen Universität Wien / Teil der Forschungsgruppe ‚Tech. Culture. Matters.‘ an der University of Michigan / zahlreiche internationale Projekte, Workshops und Ausstellungen
 
Congklak
Diese interaktive Installation entfremdet ein sehr bekanntes und neuntausend Jahre altes Brettspiel, genannt Congklak*. Dabei müssen Ressourcen, symbolisiert durch kleine Kugeln, Muscheln oder Samen verteilt werden, und dann schneller als vom Gegnerspieler in ein „Mutter“ Feld gebracht werden. Ich habe die Felder nun aber für diese Spielbrett Variation nicht parallel, wie üblich angeordnet, sondern entsprechend der Einwohnerzahl Indonesiens und dem Herkunftsort der von mir interviewten Personen. Die Spielsteine habe ich mit Metallkugeln ausgetauscht, die von Elektromagneten unter der Tisch-Oberfläche angezogen wurden. Piezo Mikrophone unter der Tisch-Oberfläche verstärkten darüber hinaus jedes Geräusch, jeden Spielzug.
Das Projekt wurde gemeinsam mit dem Indonesischen Citizen Lab "Lifepatch" (Cindy Lin Kaiying, Andreas Siagian und Timbil Budiarto) entwickelt.
*in anderen Regionen auch unter dem Namen Congkak, Kalaha, Mokaotan, Maggaleceng, Aggalacang und Nogarata bekannt




Mz* Baltazar’s Labaratory

Workshop mit Mz* Baltazar’s Labaratory
Di 4. April – Do 6. April 2017

Maximal 10 TeilnehmerInnen, Eintritt frei
Anmeldung unter: stefanie.wuschitz@gmail.com
nähere Infos werden nach Anmeldung zugesandt

In diesem Workshop nähern wir uns unterschiedlichen Methoden feministischen Hackens. Wir beschäftigen uns mit Schaltkreisen, ein wenig Programmieren und unserem Ausdruck von Gender Performance.
Tag 1:
Elektronikteile kennenlernen und Noise Schaltkreise basteln
Tag 2:
Arduina installieren und ausprobieren
Tag 3:
Eigene Sensoren und Sensorinnen bauen und kleine eigene Projekte umsetzen

http://www.mzbaltazarslaboratory.org/