Foto main site: Jeannot Schwartz: Greif-Linse
© Jeannot Schwartz
Jeannot Schwartz
MINIMALABSTAND
Rauminstallation
Eröffnung: Freitag 25. Mai 2018, 19:30 Uhr
Ausstellungsdauer: 26.5.18 – 9.6.18
Fr / Sa / Mo 14:00 - 18:00 Uhr
Medienwerkstatt Wien, Neubaugasse 40a, 1070 Wien
„Minimalabstand“ bezeichnet einen Bewegungsraum zwischen Daumen und Zeigefinger. Die Fingerkuppen sollen einander nicht berühren aber die größtmöglichste Nähe aufsuchen. Diese Überlegung, die einem Fokussieren gleichkommt, ist Grundlage für eine Versuchsreihe, in der über das Greifen ein Sehen aus der Perspektive der Hand generiert wird. Eine durch diese Greif-Idee verdichtete materielle Form folgt der taktilen Wahrnehmung, öffnet sich dann aber auch der visuellen Wahrnehmung, indem die „Greif-Form“ die Funktion einer Linse übernimmt. Die „Greif-Linse“ verdankt ihre Topografie einer Verformung durch Zeigefinger und Daumenkuppen beider Hände. Der Glaskörper erzeugt ein binokulares Bild, er erinnert an die anatomische Bedingung der Sehorgane vor dem Gesichtsfeld.
Es geht um eine taktile Optik. Das von der Hand ausgehende, an den Fingerkuppen und -spitzen beider Daumen und Zeigefinger festgemachte „Sehfühlen“ wird genützt, dem Bild synästhetisch nachzuspüren. Das Finden eines Minimalabstandes ist ein blindes Tun im Raum des Greifbaren. Das Auge ist durch die Nähe ausgeschlossen und den fühlenden Fingerkuppen überantwortet. Fingerkuppen sind sensibel, ihre Ausrichtung ist aktiv. Die Aktivität besteht darin, im Prozess Sensibilisierung zu erfahren. Die Tastempfindung schärft sich im Tun. In der präzisen Greifhaltung am Greif-Gegenstand berühren einander Daumen- und Zeigefingerspitzen. Damit wird die Unterscheidung zwischen berühren und berührt werden zunichte gemacht. So kann das Gefühlte als das eigene Gefühl registriert werden. Die Arbeit mit Greif-Linsen sucht das emphatische Potential zwischen Sehen und Fühlen und der eigenen Empfindung zu befragen.
© Jeannot Schwartz
Ausstellungsdauer: 26.5.18 – 9.6.18
Fr / Sa / Mo 14:00 - 18:00 Uhr
Medienwerkstatt Wien, Neubaugasse 40a, 1070 Wien
„Minimalabstand“ bezeichnet einen Bewegungsraum zwischen Daumen und Zeigefinger. Die Fingerkuppen sollen einander nicht berühren aber die größtmöglichste Nähe aufsuchen. Diese Überlegung, die einem Fokussieren gleichkommt, ist Grundlage für eine Versuchsreihe, in der über das Greifen ein Sehen aus der Perspektive der Hand generiert wird. Eine durch diese Greif-Idee verdichtete materielle Form folgt der taktilen Wahrnehmung, öffnet sich dann aber auch der visuellen Wahrnehmung, indem die „Greif-Form“ die Funktion einer Linse übernimmt. Die „Greif-Linse“ verdankt ihre Topografie einer Verformung durch Zeigefinger und Daumenkuppen beider Hände. Der Glaskörper erzeugt ein binokulares Bild, er erinnert an die anatomische Bedingung der Sehorgane vor dem Gesichtsfeld.
Es geht um eine taktile Optik. Das von der Hand ausgehende, an den Fingerkuppen und -spitzen beider Daumen und Zeigefinger festgemachte „Sehfühlen“ wird genützt, dem Bild synästhetisch nachzuspüren. Das Finden eines Minimalabstandes ist ein blindes Tun im Raum des Greifbaren. Das Auge ist durch die Nähe ausgeschlossen und den fühlenden Fingerkuppen überantwortet. Fingerkuppen sind sensibel, ihre Ausrichtung ist aktiv. Die Aktivität besteht darin, im Prozess Sensibilisierung zu erfahren. Die Tastempfindung schärft sich im Tun. In der präzisen Greifhaltung am Greif-Gegenstand berühren einander Daumen- und Zeigefingerspitzen. Damit wird die Unterscheidung zwischen berühren und berührt werden zunichte gemacht. So kann das Gefühlte als das eigene Gefühl registriert werden. Die Arbeit mit Greif-Linsen sucht das emphatische Potential zwischen Sehen und Fühlen und der eigenen Empfindung zu befragen.
© Jeannot Schwartz