Karl-Heinz Klopf
Screenings
Eröffnung Donnerstag, 20. Oktober 2011, 19.00 Uhr
Medienwerkstatt Wien, Neubaug. 40a, 1070 Wien
60 Sekunden in den Farben meines Hemdes (2006)
By Way of Display (2003)
Plan (2011)
Studio (2000)
Marc Ries zur Arbeit und im Gespräch mit Karl-Heinz Klopf
21., 22., 24. Oktober 14.00 bis 18.00 Uhr
Monitorinstallation
Environments (1998)
Fake a City, Sell a City (2002)
Splace (1996)
In Form von vertikalen Farbbalken eines Hemdes des Künstlers baut sich im Sekundentakt eine fiktive, sieben-färbige Diagrammkurve auf. Dazu piepst synchron der Countdown eines elektronischen Zeitmessers. Diese minimalistische Animation ist der Versuch eines ironischen Kommentars zu globalen Entwicklungen und Übersteigerungen (z.B. Aktienkurse, Gebäudehöhen, Geschwindigkeit).
BY WAY OF DISPLAY (2003), DV, 37 Min.
Das Projekt By Way of Display entwickelte sich aus vorausgegangenen Stadtrecherchen in Taipeh und der Zusammenarbeit mit dem taiwanesischen Architekten Ti-Nan Chi. Das dokumentarisch angelegte Video thematisiert das Phänomen der Betelnuss-kultur auf den Straßen Taiwans. Die Vermarktung der stimulierenden Nüsse, die fast ausschließlich von Männern gekaut werden, findet in einem Zwischenbereich von Legalität und Illegalität statt. Die mit knappen Uniformen bekleideten Mädchen, die so genannten “betel nut beauties”, warten in transparenten und oft mobilen Raum-einheiten auf ihre Kunden. Diese Form von Display und Verkauf verbreitete sich rasch über das ganze Land. By Way of Display vermittelt dieses Phänomen im urbanen, kulturellen und sozialen Kontext..
PLAN (2011) HD, 30 Min.
Der Film PLAN gewährt einen besonderen Einblick in die Atmosphäre von drei Architekturbüros in Peking. Das Architekturbüro als Mikroambiente mit den funktionalen Einrichtungen, den Computern, Materialproben, Modellen, der Kleidung der darin tätigen Menschen und deren Accessoirs bilden zusammen ein „Stilensemble“, das in gewisser Weise als beziehungsreiche Matrix für zukünftige Gestaltungen und Bauformen betrachtet werden kann. PLAN zeigt Nahaufnahmen von Menschen mit deren Gesten, die in enger Beziehung mit Geräten, Programmen und den stringenten räumlichen Bedingungen in ihre Arbeit versunken sind. Interne Besprechungen und Diskussionen mit Klienten werden bis in Details beobachtet und miniaturhafte Narrationen entwickelt. Zusammen mit den Innenraumgeräuschen, der Fremdheit der Sprache und dem Sound der Stadt wird eine ambivalente, räumlich-kulturelle Verortung des Geschehens vermittelt. Der Film PLAN spürt Möglichkeiten nach, wie eine Stadt und ihre Gesellschaft, die im Begriff ist sich neu zu erfinden, durch den Blick auf das Milieu des Architekturbüros vorstellbar ist.
STUDIO (2000), DV, 8:00 Min.
Aus der zeichnerischen Auseinandersetzung mit seinem Atelier (Serie Studio, 19992000) entwickelte Klopf zusammen mit Sigrid Kurz und Peter Hauenschild, der das Projekt technisch umsetzte, die Computeranimation Studio. Dabei erfolgte die Darstellung des Ateliers als fragiles Raum- und Zeitkontinuum. Gleichzeitig fungierte das Atelier als Projektionsfläche von E-Mail-Botschaften über die Befindlichkeit und persönliche Verortung der Absender in verschiedenen Städten der Welt. Weitere Elemente des Videos sind ein vertikal gescrollter Timecode, der auf Null zuläuft, und eine gleichzeitig stufenweise Erhöhung des Blickpunktes auf das Studio. .
ENVIRONMENTS (1998), S-VHS auf DVD übertragen, 86 Min.
Ausgehend von eigenen Erfahrungen mit dem Internet und aus der Stadtrecherche Splace (1996) über Tokio bildete das Videoprojekt Environments eine Weiterführung der Thematisierung von durch neue Technologien geprägte Raumkonditionen. In Form von Interviewausschnitten mit NetzteilnehmerInnen aus Bangalore, Berlin, New York, Mumbai, Hamburg, Hongkong, Tokio und Wien wurden deren Erfahrungen mit dem Internet verschiedenen filmischen Sequenzen über das jeweils gebaute Umfeld gegenübergestellt. .
FAKE A CITY, SELL A CITY (2002), DV auf DVD übertragen, Ton, 4'20"
Das Video Fake a City, Sell a City basiert auf dem detailgetreuen 800 m2 großen Modell der Metropole Shanghai, das im dortigen Urban Planning Exhibition Center ausgestellt ist. Eine Vielzahl von Verben, wie ask, approach, buy, bite, control, cover, destroy, escape, enlarge, enjoy, erect, fake, fuck, forget, hate, hug, hype, imagine, inhabit, love, present, push, sell, see, secure, shock, touch, visit, watch, win, wish, ... flackern in unregelmäßigen Abständen wie Blitze über der Stadt auf. Gleichzeitig werden die selben Begriffe von einer männlichen Stimme in unterschiedlicher Geschwindigkeit aus dem Off vorgetragen. .
SPLACE (1996), S-VHS auf DVD übertragen, 63 Min.
Splace (space/place) war Klopfs erste umfangreiche Videorecherche und widmete sich einer ganzen Stadt. Individuelle Raumerfahrungen sind der Präsenz ihres komplexen und dichten Umfeldes gegenübergestellt. Die Bildebene zeigt Tokio als dynamisches Panorama und als architektonisches Spektakel, während eine 30jährige Architekturgeschichte in chronologischer Reihenfolge vorbeizieht. Parallel dazu liefert eine autonome Tonebene Ausschnitte aus Gesprächen mit BewohnerInnen und ArchitektInnen (wie Takamitsu Azuma oder Toyo Ito) Tokios. Die verschiedenen Sprachen (Japanisch, Englisch, Deutsch) wurden im Video nicht übersetzt. Klopf intendierte damit einen Hinweis auf die verschiedenen Informationslücken, denen man in fremden Kulturen und Städten immer wieder ausgesetzt ist.
Medienwerkstatt Wien, Neubaug. 40a, 1070 Wien
60 Sekunden in den Farben meines Hemdes (2006)
By Way of Display (2003)
Plan (2011)
Studio (2000)
Marc Ries zur Arbeit und im Gespräch mit Karl-Heinz Klopf
21., 22., 24. Oktober 14.00 bis 18.00 Uhr
Monitorinstallation
Environments (1998)
Fake a City, Sell a City (2002)
Splace (1996)
Zu den Arbeiten
60 SEKUNDEN IN DEN FARBEN MEINES HEMDES (2006), Computeranimation, 1:00 Min.In Form von vertikalen Farbbalken eines Hemdes des Künstlers baut sich im Sekundentakt eine fiktive, sieben-färbige Diagrammkurve auf. Dazu piepst synchron der Countdown eines elektronischen Zeitmessers. Diese minimalistische Animation ist der Versuch eines ironischen Kommentars zu globalen Entwicklungen und Übersteigerungen (z.B. Aktienkurse, Gebäudehöhen, Geschwindigkeit).
BY WAY OF DISPLAY (2003), DV, 37 Min.
Das Projekt By Way of Display entwickelte sich aus vorausgegangenen Stadtrecherchen in Taipeh und der Zusammenarbeit mit dem taiwanesischen Architekten Ti-Nan Chi. Das dokumentarisch angelegte Video thematisiert das Phänomen der Betelnuss-kultur auf den Straßen Taiwans. Die Vermarktung der stimulierenden Nüsse, die fast ausschließlich von Männern gekaut werden, findet in einem Zwischenbereich von Legalität und Illegalität statt. Die mit knappen Uniformen bekleideten Mädchen, die so genannten “betel nut beauties”, warten in transparenten und oft mobilen Raum-einheiten auf ihre Kunden. Diese Form von Display und Verkauf verbreitete sich rasch über das ganze Land. By Way of Display vermittelt dieses Phänomen im urbanen, kulturellen und sozialen Kontext..
PLAN (2011) HD, 30 Min.
Der Film PLAN gewährt einen besonderen Einblick in die Atmosphäre von drei Architekturbüros in Peking. Das Architekturbüro als Mikroambiente mit den funktionalen Einrichtungen, den Computern, Materialproben, Modellen, der Kleidung der darin tätigen Menschen und deren Accessoirs bilden zusammen ein „Stilensemble“, das in gewisser Weise als beziehungsreiche Matrix für zukünftige Gestaltungen und Bauformen betrachtet werden kann. PLAN zeigt Nahaufnahmen von Menschen mit deren Gesten, die in enger Beziehung mit Geräten, Programmen und den stringenten räumlichen Bedingungen in ihre Arbeit versunken sind. Interne Besprechungen und Diskussionen mit Klienten werden bis in Details beobachtet und miniaturhafte Narrationen entwickelt. Zusammen mit den Innenraumgeräuschen, der Fremdheit der Sprache und dem Sound der Stadt wird eine ambivalente, räumlich-kulturelle Verortung des Geschehens vermittelt. Der Film PLAN spürt Möglichkeiten nach, wie eine Stadt und ihre Gesellschaft, die im Begriff ist sich neu zu erfinden, durch den Blick auf das Milieu des Architekturbüros vorstellbar ist.
STUDIO (2000), DV, 8:00 Min.
Aus der zeichnerischen Auseinandersetzung mit seinem Atelier (Serie Studio, 19992000) entwickelte Klopf zusammen mit Sigrid Kurz und Peter Hauenschild, der das Projekt technisch umsetzte, die Computeranimation Studio. Dabei erfolgte die Darstellung des Ateliers als fragiles Raum- und Zeitkontinuum. Gleichzeitig fungierte das Atelier als Projektionsfläche von E-Mail-Botschaften über die Befindlichkeit und persönliche Verortung der Absender in verschiedenen Städten der Welt. Weitere Elemente des Videos sind ein vertikal gescrollter Timecode, der auf Null zuläuft, und eine gleichzeitig stufenweise Erhöhung des Blickpunktes auf das Studio. .
ENVIRONMENTS (1998), S-VHS auf DVD übertragen, 86 Min.
Ausgehend von eigenen Erfahrungen mit dem Internet und aus der Stadtrecherche Splace (1996) über Tokio bildete das Videoprojekt Environments eine Weiterführung der Thematisierung von durch neue Technologien geprägte Raumkonditionen. In Form von Interviewausschnitten mit NetzteilnehmerInnen aus Bangalore, Berlin, New York, Mumbai, Hamburg, Hongkong, Tokio und Wien wurden deren Erfahrungen mit dem Internet verschiedenen filmischen Sequenzen über das jeweils gebaute Umfeld gegenübergestellt. .
FAKE A CITY, SELL A CITY (2002), DV auf DVD übertragen, Ton, 4'20"
Das Video Fake a City, Sell a City basiert auf dem detailgetreuen 800 m2 großen Modell der Metropole Shanghai, das im dortigen Urban Planning Exhibition Center ausgestellt ist. Eine Vielzahl von Verben, wie ask, approach, buy, bite, control, cover, destroy, escape, enlarge, enjoy, erect, fake, fuck, forget, hate, hug, hype, imagine, inhabit, love, present, push, sell, see, secure, shock, touch, visit, watch, win, wish, ... flackern in unregelmäßigen Abständen wie Blitze über der Stadt auf. Gleichzeitig werden die selben Begriffe von einer männlichen Stimme in unterschiedlicher Geschwindigkeit aus dem Off vorgetragen. .
SPLACE (1996), S-VHS auf DVD übertragen, 63 Min.
Splace (space/place) war Klopfs erste umfangreiche Videorecherche und widmete sich einer ganzen Stadt. Individuelle Raumerfahrungen sind der Präsenz ihres komplexen und dichten Umfeldes gegenübergestellt. Die Bildebene zeigt Tokio als dynamisches Panorama und als architektonisches Spektakel, während eine 30jährige Architekturgeschichte in chronologischer Reihenfolge vorbeizieht. Parallel dazu liefert eine autonome Tonebene Ausschnitte aus Gesprächen mit BewohnerInnen und ArchitektInnen (wie Takamitsu Azuma oder Toyo Ito) Tokios. Die verschiedenen Sprachen (Japanisch, Englisch, Deutsch) wurden im Video nicht übersetzt. Klopf intendierte damit einen Hinweis auf die verschiedenen Informationslücken, denen man in fremden Kulturen und Städten immer wieder ausgesetzt ist.