Foto main site: "Bucky Parlando" © transparadiso & Zinganel / Hattinger 2019
Titelfoto: "Bucky Parlando" © transparadiso & Zinganel / Hattinger 2019
Grafik: Martin Breindl
Grafik: Martin Breindl
Visionen der Medienkunst 8
"Utopia or Oblivion"
Michael Zinganel /Theresa Hattinger
transparadiso (Barbara Holub / Paul Rajakovics)
Eröffnung
Samstag 05.10. 2019, 19:00 Uhr 20:00 – 8:00 Uhr, 12-Stunden Lecture Performance von transparadiso
Ausstellung
06.10 – 19.10. 2019, Mo / Fr / Sa 14:00 – 18:00 Uhr
Medienwerkstatt Wien
Neubaugasse 40a, 1070 Wien
Die Ausstellung "Visionen der Medienkunst 8 - Utopia or Oblivion" ist inspiriert vom multidisziplinären Visionär Buckminster Fuller.
KuratorInnen: alien productions / Gerda Lampalzer
Medienwerkstatt Wien in Kooperation mit FLUSS - NÖ Initiative für Foto- und Medienkunst
BLOG: http://visionendermedienkunst.mur.at
transparadiso (Barbara Holub / Paul Rajakovics)
"Something I know"
12-stündige lecture performance: 05.10.2019, 20:00 - 06.10.2019, 08:00 Uhr
+ Video-Installation
In den letzten beiden Wochen des Januar 1975 hielt Buckminster Fuller die legändere Reihe von Vorträgen “Everything I know“. Diese 42 Stunden umfassten Fullers komplexes Lebenswerk, das er zwischen autobiografischen Anmerkungen und Bezügen zur Geschichte von Wissenschaft und Humanismus oszillieren ließ.
“Something I know“ knüpft in einer (zugegeben bescheidenen) Variante von12 Stunden durchgehenden Vorträgen am Eröffnungsabend des 05.10.2019 von 20:00 bis zum Morgen des 06.10 um 8:00 an das visionäre Denken und Handeln von Buckminster Fuller an. Dabei geht es weniger um die Inhalte Buckminster Fullers sondern um die Rezeption von diskursiven Handlungsräumen aus heutiger postfordistischer Perspektive. Der Marathonvortrag verknüpft die Inhalte der transdisziplinären Arbeit von transparadiso mit einem Selbstversuch, an Fullers euphorische Beharrlichkeit als Vortragender heranzukommen. Dabei wird ein Bogen von Buckminster Fullers Lehrtätigkeit über die Sehnsucht nach Utopien bis zu den Projekten der KünstlerInnen gespannt. So werden transparadisos Strategien wie „Stiller Aktivismus“, „Direkter Urbanismus“ und „Wunschproduktion“ als Methoden einer künstlerischen, räumlichen und sozialen Praxis zwischen den Kategorien in dieser einen Nacht live vorgestellt und sind während der Ausstellung auf Video zu sehen.
Michael Zinganel / Theresa Hattinger
Rauminstallation
Buckminster Fuller hat sich u.a. der Entwicklung präziser serieller und materialeffizienter Konstruktionen gewidmet, die eine nahezu ephemere Materialität und Aura entwickelten: Seine geodätischen Kuppeln dienten als Labor für ein anderes besseres Leben aber auch als als Schutz-Zelte für Expeditionen in Extremsituationen an den Rändern der Zivilisation, des Planeten Erde oder auch darüber hinaus. Auch für den Planet Erde hat er eine neue Technik der Abwicklung von der Kugel in die Fläche erfunden, mit der er die euro-zentristischen Verzerrungen zu Gunsten eines "richtigeren Bildes " der Kontinente ausschalten wollte. Buckminster Fullers Projekte haben Generationen geprägt, sie erscheinen aber im Zeitalter des Anthropozäns etwas verloren: Deshalb hängt hier eine vergleichsweise große leuchtende geodätische Kuppel wie ein der Erde viel zu nahe gekommener Planet von der Decke, direkt über einem kleinen platt gedrückten, aber gerecht aufgeklappten Globus. Beide Objekte folgenden den unzähligen DIY Bastelanleitungen, die heute im Internet kursieren. Beide sind ähnlich unzulänglich gebastelt, daher erscheinen sie im Gegensatz zu den Originalen Buckminster Fullers etwas traurig und vermitteln keine Haltbarkeit oder optimistische Vision der Zukunft.
Michael Zinganel
arbeitet als Architekturtheoretiker, Künstler und Kurator in Graz und Wien an Ausstellungen und Projekten über Planungsmythologien und Alltagsarchitektur, über die Produktivkraft des Verbrechens für die Entwicklung von Sicherheitstechnik, Architektur und Stadt sowie über Tourismus als Motor transnationaler Mobilität. Von 1996 bis 2003 Kurator für Bildende Kunst im Forum Stadtpark Graz; Architekturstudium an der TU Graz; Kunststudium an der Jan van Eyck Akademie, Maastricht; Dissertation in Zeitgeschichte an der Universität Wien; Research Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) Wien. Internationale Lehrtätigkeiten, 2012 Mitbegründer von www.tracingspaces.net.
Theresa Hattinger
Theresa Hattinger is a multidisciplinary designer and maker of things. While her focus lies on editorial design, illustration and animation, she also engages in artistic practice, setdesign, printmaking or selfcommissioned projects. All her works, however have in common the intuitive affection for concept, boldness, color and humour. With stations in Berlin, Havana, Eindhoven, Leipzig and Salzburg she studied graphicdesign and stagedesign mostly at the University of Applied Arts in Vienna.
transparadiso (Barbara Holub / Paul Rajakovics)
transparadiso was founded in 1999 by Barbara Holub (artist) and Paul Rajakovics (architect and urbanist) as a transdisciplinary practice between architecture, art, urban design, urbanism and urban-artistic intervention – between practice and theory. transparadiso has been engaged in developing “direct urbanism” – a socially engaged method of urban planning involving artistic tools and urban strategies for addressing current societal issues. transparadiso received the Austrian Art Award (Österreichischen Kunstpreis) in 2018.
"Bucky Parlando" © transparadiso & Zinganel / Hattinger 2019