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oft © Robert Mathy

Visionen der Medienkunst 5

"PROBLEMS ARE EXCITING, SOLUTIONS ARE BORING" (Robert Adrian)
Reni Hofmüller / Helmut Mark / Robert Mathy


Freitag 08.04.2016, 19:00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung
mit einer Performance von Reni Hofmüller und Norbert Math

Medienwerkstatt Wien, Neubaugasse 40a, 1070 Wien

Ausstellungsdauer 09.04.2016-25.04.2016
Öffnungszeiten FR/SA/MO 14:00-18:00 Uhr

Medienwerkstatt Wien, Neubaugasse 40a, 1070 Wien

Montag 25. 04. 2015, 19:00 Uhr
Finissage mit einem Screening von Robert Adrian im Gespräch mit Martin Breindl


Die Leitfigur für die fünfte Ausgabe der Ausstellungsreihe Visionen der Medienkunst ist der im Vorjahr verstorbene Künstler ROBERT ADRIAN, der vor allem durch seine frühen Telekommunikationsprojekte (Die Welt in 24 Stunden, Telefonmusik, Wiencover IV) international bekannt wurde. Neben Helmut Mark, der mit Robert Adrian und Zelko Wiener (1953 - 2006) die Gruppe BLIX gegründet hat, sind Reni Hofmüller und Robert Mathy als Vertreterinnen der nächsten Medienkunst-Generation eingeladen, sich vom Netzkunst-Visionär Robert Adrian inspirieren zu lassen. Zur Finissage wird die Aufzeichnung eines Gesprächs zwischen Robert Adrian und Martin Breindl (43:00 min) gezeigt, das 2011 im Rahmen der Medienwerkstatt-Veranstaltungsreihe „DOUBLE TAKE MedienkunstpionierInnen in Österreich“ stattgefunden hat.

Kuratoren: alien productions / Gerda Lampalzer
Medienwerkstatt Wien in Kooperation mit FLUSS - NÖ Initiative für Foto- und Medienkunst


Resonating Sculpture II, Handarbeit © Reni Hofmüller

Reni Hofmüller
DIY Künstlerin, Musikerin, Komponistin, Performerin, Organisatorin, Kuratorin und Aktivistin im Bereich (Neuer) Medien, Technologie, Feminismus und Politik, Beschäftigung mit Freier Software und Open Hardware. Sie konzentriert sich auf Kunst in technologischen Zusammenhängen und geht den Beziehungen zwischen Kunst, Technologie und Gesellschaft auf den Grund. Seit langem ist Klang ihr wichtigstes künstlerisches Werkzeug, jedoch geht sie mit ähnlichem Interesse spazieren oder findet ein neues Netzwerk aus Menschen um sich mit ihrer Umgebung mehr zu vertiefen. Sie ist eine der Gründer*innen der esc, ist tätig bei Radio Helsinki (das lokale nichtkommerzielle Community Radio), mur.at und Mitglied bei IMA.

“If you want to find the secrets of the universe, think in terms of energy, frequency and vibration.” (Nikola Tesla) Die erste "Resonating Sculpture" war die Umdeutung und temporäre Umwidmung der Skulptur Lichtschwert von Hartmut Skerbisch in eine Sende- und Empfangsantenne beim musikprotokoll 2012. Ich hatte mir das beim Vorbeiradeln immer schon gedacht, dass das eine Superantenne wäre. Eine der Reaktionen meiner FreundInnen aus dem Amateurfunkbereich war damals schon die, dass sie meinten, “Naja, aber eine wirklich gute Antenne ist das nicht.” Sie betrachten die Struktur rein funktional und ich erweitere sie, um durch diese Erweiterung etwas zu erfahren. Das Nachdenken also über die Form für die zweite "Resonating Sculpture". Am Tag vor meinem ersten Besuch in der Medienwerkstatt in Wien habe ich Irmi Schaumberger, Künstlerin aus Graz, getroffen. Zu der Zeit (Anfang März 2016) hatte sie gerade ihre Ausstellung im AfroAsiatischen Institut in Graz, für die sie seit geraumer Zeit schon Handlinien vieler Menschen sammelt, abzeichnet, diese Zeichnungen rahmt und – datiert und mit Name versehen – ausstellt. Beim Abzeichnen der Handlinien geschehen dann auch Übertragungsfehler. Oder die Handlinien haben sich in den zwei Monaten so verändert. Das lässt sich nicht überprüfen, weil die Einzeichnungen Irmi Schaumbergers mit einem doch ein bisschen dickeren Stift breiter sind als die meisten Handlinien selbst. Es wird also wieder keine gute Antenne werden, aber eine ganz eigene. Arbeiten mit dem, was da ist.




Schild © Helmut Mark

Helmut Mark
Lebt und arbeitet in Wien und Leipzig.
Seit 1983 div. Ausstellungen und Beteiligungen.
Seit 1985 div. Multimedia- und Telekommunikationsprojekte.
1994 ­ 1999 Mitbegründer und Betreiber des Internet - Kulturservers "The Thing Vienna".
Seit 1995 Professur für Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig.


Helumt Mark ist ein Künstler, der konzeptuell-inhaltlich und universell in verschiedenen Disziplinen und mit den verschiedensten Materialien arbeitet. Auch in seiner Zusammenstellung von bildnerischen und skulpturalen Werken für die Visionen der Medienkunst 5 tritt die konzeptionelle Ebene deutlich zutage. Was im künstlerischen Prozess als Malerei bzw. Skulptur angelegt war, verwandelt sich im Endprodukt zum Kommentar über eben diese. Könnte man beim ersten Hinsehen noch von einer Variation über das Thema des Quadrats, und darüber hinaus, der Fläche sprechen – also einer formalen Befragung der Ikonografie der Moderne (man denke an Kasimir Malewitschs Das Schwarze Quadrat) – so zeigen sich bei genauerer Betrachtung zahlreiche Hinweise auf soziale und ökonomische Bedingtheiten der Kunstproduktion und -distribution. So klein und versteckt diese Hinweise auch sind, haben sie dennoch die Substanz, uns die Augen zu öffnen auf das System Kunst. Das wiederum in seiner Gefasstheit ein Spiegel [sic!] einer sich darstellenden Gesellschaftsordnung ist. Und in diesem – grundlegenden – Sinn politisch.

Oft © Robert Mathy

Robert Mathy
Studierte digitale Kunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien, sowie an der USP in Sao Paulo. Er arbeitet in den Bereichen der digitalen Kunst, experimenteller Videokunst und mit Möglichkeiten elektroakustischer Klangerzeugung. Seine Werke wurden in mehreren Ländern und auf namhaften Kunstfestivals gezeigt. (File Festival/Brasilien, Ars Electronica/Linz, Casa da Musica/Porto, Georgia Tech/Atlanta, Toolkit Festival/Venedig, Leap/Berlin, Kunstverein/Frankfurt...)

„Oft“ ist eine kinetische Skulptur von Robert Mathy, die sich dem Zeichensystem analoger Uhren bedient. 60 seriell angeordnete Uhrwerke mit leicht versetzten Zeigerstellungen bilden einen zusammenhängenden räumlichen Körper in Form einer Helix. Indem die Chronometer simultan gestartet werden, gerät die Helix in Bewegung. Die zur zweidimensionalen Betrachtung angelegten Grafikelemente der Uhrzeiger werden zum Gestaltungsmittel eines in Bewegung versetzten, dreidimensionalen Körpers.