Archive im Austausch:
feministische Geschichte(n), feministische Kämpfe
Eine Kooperation der Medienwerkstatt Wien mit dem
Blickle Kino / Ursula Blickle Video Archiv, Belvedere 21
Das Centre audiovisuel Simone de Beauvoir wurde 1982 mit der Zielsetzung gegründet, feministische Filme zu archivieren, zu verbreiten und zu produzieren. 40 Jahre später ist die Aktualität solcher Archive der feministischen Bewegungen größer denn je! Neben veränderten Produktionsbedingungen und Medienlandschaften gilt es jedoch auch, generationenübergreifend zu denken und zu fragen, wie sich Kämpfe und solidarische Zusammenschlüsse auch verändert haben.
Dienstag, 18.10.2022, 19:00 Uhr
Medienwerkstatt Wien, Neubaugasse 40a, 1070 Wien
Ein feministisches audiovisuelles Archiv:
Wenn ich es will, wann ich es will!
Lecture von Nicole Fernandez Ferrer
(Centre audiovisuel Simone de Beauvoir)
In den späten 1960er Jahren ergriffen Filmemacherinnen die neuen Möglichkeiten von Video. Sie begleiteten die Geschichte und die Kämpfe der Frauen und übernahmen die Verantwortung für ihre eigene Darstellung und brachten ihre einzigartige Note von bissigem Humor und feministischem Engagement ein. 1982 gründeten Delphine Seyrig, Carole Roussopoulos und Ioana Wieder das Centre audiovisuel Simone de Beauvoir, um feministische Filme zu archivieren, zu verbreiten und zu produzieren. Heute setzt das Zentrum diese Arbeit mit neuen Aufgaben fort: Workshops mit Jugendlichen (Analyse von Geschlechterstereotypen), Filmveranstaltungen in Gefängnissen, Zusammenarbeit mit Künstler*innen.
Women filmmakers seized on the new resources of video in the late 1960s. They accompanied the history and struggles of women and took charge of their own representation and bring their singular touch of caustic humor and feminist commitment. In 1982, Delphine Seyrig, Carole Roussopoulos and Ioana Wieder created the Simone de Beauvoir Audiovisual Center to archive, distribute and produce feminist films. Today the Center continues this work with new missions: whorkshops with young people, (analysis of gender stereotypes), film sessions in jail, collaboration with artists.
anschließend
Feministische Geschichte(n), feministische Kämpfe – ein Roundtable zu Allianzen und Kollektiven zwischen den Generationen.
Mit Nicole Fernandez Ferrer (Leiterin Centre audiovisuel Simone de Beauvoir), Gerda Lampalzer (Medienkünstlerin, Medienwerkstatt Wien), Olena Newkryta (Künstlerin, Golden Pixel Cooperative), moderiert von Claudia Slanar (Blickle Archiv, Blickle Kino im Belvedere 21)
Still: Emmanuelle de Riedmatten, Carole Roussopoulos: une femme à la caméra, CH 2011
Courtesy Centre audiovisuel Simone de Beauvoir
Courtesy Centre audiovisuel Simone de Beauvoir
Mittwoch, 19.10.2022, 18:30 Uhr
Blickle Kino im Belvedere 21,
Arsenalstraße 1, 1030 Wien
Carole Roussopoulos, a women with her camera
Emmanuelle de Ridematten
CH 2011, 76:00 min, franz. OF mit engl. UT
Mit einer Einführung von Nicole Fernandez-Ferrer, Leiterin des Centre audiovisuel Simone de Beauvoir
Ein Porträt von Carole Roussopoulos (1945 - 2009), die in den frühen 1970er Jahren in Frankreich Pionierarbeit im Bereich der Arbeit mit Video leistete. Anhand von Ausschnitten aus ihren Filmen, Archivbildern und Interviews mit Familie und Freund*innen wird der Weg einer Kämpferin aufgezeigt, die die Frauenbefreiungsbewegung, Fabrikbesetzungen und frühe Forderungen nach Homosexuellenrechten gefilmt hat und die Zeit ihres Lebens den unbekannten - den "stummen" – Teilnehmer*innen an sozialen Kämpfen und Emanzipationsbewegungen eine Stimme gab.
A portrait of Carole Roussopoulos (1945 - 2009), who pioneered light video in France in the early 1970s. Through extracts from her films, archival images, and interviews with family and friends, the itinerary of a fighter who filmed the Women’s Liberation Movement, factory occupations, and early gay rights demands, and who, throughout her life, gave voice to the unknown – to the “voiceless” – participants in social struggles and movements for emancipation.