Die Stadt filmen – von unten

Soziale Bewegung, Film und Stadtteil-Politik
Die Stadt filmen – von unten

Sonntag, 14. Oktober 2012, 15 Uhr
Österreichisches Filmmuseum
Radikaldemokratische und interventionistische Filmstrategien zur Untermauerung von Forderungen nach anderen Räumen: Urbane Soziale Bewegungen im Wien der 1970er und 80er Jahre.
 
Programm:
Rudolf Palla Schlachthof St. Marx (1975) s/w, 12 min
Videogruppe Arena [Josef Aichholzer, Ruth Beckermann, Franz Grafl] Arena besetzt! (1976) s/w, 75 min
Theatergruppe Collage Autoanbetung (1980) s/w, 7 min
Medienwerkstatt Wien Burggarten (1980) s/w, 18 min
Alexander Pöpperl Gassergasse (ca. 1982) Farbe, 12 min
 
Die Erfahrungen mit der Bedeutung visueller Kommunikation im besetzten ehemaligen Schlachthof St. Marx stimulierten in den 70er Jahren die Gründung von Filmkollektiven, die neuartige, radikaldemokratische und interventionistische Filmstrategien entwickelten. Ebenso wichtig wurden die von der „ARENA“ aufgeworfenen politischen Fragen nach dem konkreten Ort und den räumlichen Praktiken für die Dokumentaristen der sozialen Bewegungen (gedreht wurde meist – wie etwa im Fall von Alexander Pöpperls Gassergasse – auf Super 8). Sie haben Anteil an einer politischen Richtungsänderung: von den Global-Strategien des „alten“ Radikalismus hin zum Kampf um die „anderen Orte“, der den urbanen Teil der neuen sozialen Bewegungen kennzeichnet. Vielleicht beginnt es aber auch schon mit Rudolf Pallas Dokumentation aus den frühen 70er Jahren, die den Schlachthof St. Marx noch in vollem Betrieb zeigt …
 
Einführungen: Siegfried Mattl, Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte und Gesellschaft, und Werner Michael Schwarz, Historiker, Kurator am Wienmuseum, im Gespräch mit Manfred Neuwirth, Regisseur und Medienkünstler, Rudolf Palla, Filmemacher und freier Autor, und Alexander Pöpperl, Fotograf und Filmdokumentarist [angefragt].
 
Gestaltet vom Österreichischen Filmmuseum und dem Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft.