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Gustav Deutsch
 
Pressefotos
 
Manfred Oppermann
Gustav Deutsch

Foto main site: no flash 1, santa maria de guadalupe, mexico city © Gustav Deutsch
 
 

POCKETFILM Präsentationen
von
Gustav Deutsch / Manfred Oppermann

Freitag 30.Jänner 2015, 19:30
 
Medienwerkstatt Wien, 1070, Neubaugasse 40A
 


mini drama, paris © Gustav Deutsch

Panoramen, Minidramen und andere Pocketfilme

Ein Bericht aus der filmischen Praxis im Handy-Format
von Gustav Deutsch
 
Auf seinen Reisen, die Gustav Deutsch unter anderem für die Recherchen zu seinen Filmen zu Filmarchiven Europas und Amerikas unternahm, entstanden filmische Notationen, die er mit seinem Mobiltelefon oder seiner Taschenkamera aufzeichnete. Es sind langsame Beobachtungen von Strassenszenen, scheinbar belanglose Geschehnisse, Handlungen von Menschen und Tieren, Abtastungen der fremden Umgebung, Kamerafahrten, die bei genauem Hinsehen jedoch versteckte Geheimnisse offenbaren, und überraschende Querbezüge erkennen lassen. Seine umfangreiche Sammlung hat er in charakteristischer Systematik nach thematischen Kategorien geordnet, die sowohl auf die Frühzeit der Kinematographie, als auch auf das Hobbyfilmschaffen der 50er/60er Jahre Bezug nehmen: Panoramen, Phantom Rides, Mini Dramen, Tierbeobachtungen, gehörten zu der frühesten filmischen Praxis aller Pioniere des Mediums. Gustav Deutsch übernimmt sie für seine filmische Praxis im Handy Format.
 
Gustav Deutsch:
* 1952 in Wien. Filmarbeiten zur Phänomenologie des Mediums Film, Konzeption, Organisation und Realisation interdisziplinärer Kunstprojekte, Künstlerische Forschungsarbeiten, Art & Environment Projects, BauKunst, Zahlreiche internationale Ausstellungen und Festivalbeteiligungen. Preise (Auswahl): 2013 Östereichische Filmpreise: bestes Set Design (mit Hanna Schimek), beste Kamera (Jerzy Palacz), bestes Kostüme (Julia Cepp) und VIENNALE Mehrwertfilmpreis, für SHIRLEY-Visions of Reality; 2009 Honorable Mention, Viennale 09, für FILM IST. a girl & a gun; 2005 Best Film, EXiS Mediafestival, Seoul, für WELT SPIEGEL KINO (1-3); 2003 Best Editing Award, Filmfestival Ann Arbor, für FILM IST.7-12; 2000 Main Price VIPER int.Festival, für ODYSSEY TODAY die CD-ROM, Basel (mit Hanna Schimek); 2000 Main Price, Filmfestival Ann Arbor, für FILM IST.1-6; 2000 Silver Spire Award, Int. Filmfestival San Francisco, für FILM IST.1-6; 1999 Würdigungspreis für Filmkunst, BKA; 1996 Preis Neues Kino/Viennale 96, für TASCHENKINO und FILM IST MEHR ALS FILM;1995 Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich für künstlerischen Film; 1994 Hauptpreis DOKUMENTART Neubrandenburg für AUGENZEUGEN DER FREMDE (mit Mostafa Tabbou)

 


02.01.14 © Manfred Oppermann

Jahresbericht

Die Pocket Diaries
von Manfred Oppermann
 
Rahmen: Seit 10 Jahren betreiben Lehmann-Grube (Hamburg) und Oppermann (Kritzendorf) ein Tagebuchprojekt mit wechselnder Dichte der Einträge. Alles was die Kunst erlaubt ist der Titel, den Rahmen - für beide verbindlich - bilden ein abgerissenes Kalenderblatt und die mit einem Gezeitenkalender errechneten Hoch-und Niedrigwasserstände an verschiedenen Orten der Nordseeküste zum jeweiligen Tag.
Hintergrund:
In den letzten 4 Jahren sind in dem Tagebuch von Oppermann neben einigen schriftlichen Äußerungen nur noch Hinweise auf Videoeinträge zu finden. Diese Beiträge sind ausschließlich mit einem mp3 Player oder einem cellphone aufgenommen und geschnitten worden. Oppermann ist es aufgrund seiner Biografie wichtig, sein eigenes Medienzentrum (hier ist nur der kollektive Besitz von Aufzeichnungsgeräten gemeint) immer dabei zu haben. Dabei spielt für ihn die Freude an der Miniaturisierung von tonnenschwerem Equipment zu einem 200 Gramm Studio eine entscheidende Rolle.
Form:
Bei den Tagebucheinträgen von Oppermann handelt es sich um weitestgehend nicht inszenierte Beobachtungen aus seinem Alltag. Jede Aufnahme wird mit einer Mindestlänge von ca.30 sec aufgenommen. Sie verbleibt in dieser Länge, es sei denn, sie wird mit anderen Aufnahmen kombiniert. Der Ton ist immer der O-Ton oder wird aus diesem komponiert. Oftmals ergeben sich Miniaturen aus dem an einem Tag gedrehten Material, die mit den Möglichkeiten des Aufnahmegeräts montiert werden. Da der endgültige Tagebucheintrag nicht immer am gleichen Tag realisiert werden kann, gilt das Aufnahmedatum.
Impuls:
Nicht jede Aufnahme passt. Er muss in die Ideenwelt von Oppermann passen, hier im weitesten Sinne die Absurdität des Alltags, die Optik, Erfindungen des Films und ihre Erben. Und auch hier passt nicht jedes Stück. Im Allgemeinen kann jeder Gegenstand, Moment oder jede Situation etwas an sich haben, das eine Aufnahme auslöst. Der entscheidende Augenblick des Findens, der Augenblick, wenn zwei Energiepotentiale interferieren. Ein inneres, latentes Bild, das durch ein äußeres sichtbar gemacht wird. Die Frage bleibt, wie sich das innere Potential aufbaut.

Manfred Oppermann
* 1955, Studium an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, 1980 Aufbau der Film/Videoproduktion die thede, seit 1993 künstlerische Zusammenarbeit mit Gerda Lampalzer, seit 2003 Mitglied der IG-Bildende Kunst. Zwischenergebnisse der medienkünstlerischen Arbeit werden seit 1984 in Ausstellungen, Vorführungen und Vorträgen international präsentiert.

 


23.01.14 © Manfred Oppermann